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COVID-19-Impfstoff: Bund unterzeichnet Vertrag mit AstraZeneca

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Der Bund will der Schweizer Bevölkerung einen raschen Zugang zu COVID-19-Impfstoffen gewährleisten. Noch ist nicht klar, welche Impfstoffe sich letztlich durchsetzen werden. Deshalb setzt der Bund auf ein diversifiziertes Vorgehen. Nun hat er mit dem britischen Pharmaunternehmen AstraZeneca und der schwedischen Regierung einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 5,3 Millionen Impfdosen abgeschlossen. Damit erhält die Schweizer Bevölkerung Zugang zu einem weiteren Covid-19-Impfstoff – sofern die klinische Testphase und die Zulassung durch Swissmedic erfolgreich verlaufen.

Basis des Vertrags ist die Vereinbarung zwischen der Europäischen Kommission und AstraZeneca über die Lieferung von bis zu 400 Millionen Dosen für Europa. Diese können von einzelnen Staaten gemäss Bevölkerungszahlen bestellt und bei erfolgreicher Zulassung bezogen werden. Für die EWR- und EFTA-Staaten, die nicht Mitgliedstaaten der EU sind, wird Schweden die Dosen bestellen und an die entsprechenden Länder gewinnfrei weiterverkaufen. Nach einer allfälligen Zulassung wird der Impfstoff von AstraZeneca direkt in die Schweiz geliefert. AstraZeneca hat Anfang Oktober bereits ein Zulassungsgesuch bei Swissmedic gestellt.

Vektorbasierte Technologie

Der britische Konzern hat den Impfstoff AZD1222 zusammen mit der Universität Oxford und ihrer ausgegründeten Firma Vaccitech entwickelt. Es handelt sich um einen vektorbasierten Impfstoff (Adenovirus), der das Oberflächenprotein des Coronavirus (SARS-COV 2 Spike Protein) exprimiert. Dadurch soll das Immunsystem darauf vorbereitet werden, das SARS-CoV-2-Virus anzugreifen, wenn es den Körper infiziert.

Diversifizierte Strategie

Der Bund strebt die Beschaffung mehrerer COVID-19-Impfstoffe verschiedener Technologien an – das heisst mRNA, proteinbasiert, vektorbasiert – da zum heutigen Zeitpunkt noch nicht klar ist, welche Impfstoffe sich durchsetzen werden. Er steht im Gespräch mit weiteren Herstellern von vielversprechenden Impfstoffkandidaten, um allenfalls zusätzliche Verträge abzuschliessen.

Im August 2020 schloss der Bund einen Vertrag mit der Firma Moderna über 4,5 Millionen Impfdosen ab. Hinzu kommt die Teilnahme an der internationalen COVAX-Initiative, um Impfstoffe für bis zu 20 Prozent der Bevölkerung zu beschaffen. Die Impfstrategie und die Impfempfehlungen werden von den einzelnen Impfstoffen abhängen und die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigen.

Nebst Prävention ist auch die Behandlung von COVID-19-Infekten relevant. Deshalb sicherte sich der Bund im Sommer 2020 ein Immunotherapeutikum von Molecular Partners. Das Medikament könnte in gewissen Fällen auch prophylaktisch zum Schutz vor einer Infektion verabreicht werden (passive Immunisierung), etwa für exponiertes Spitalpersonal oder andere Risikogruppen.