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11 000 Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2021 in der Schweiz: Rate bleibt im Vergleich zu 2020 konstant

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Trotz leichten Variationen sind die Raten der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz im Jahr 2021 vergleichbar mit denen vom Jahr 2020. Im Jahr 2021 lag die Rate bei 6,7 pro 1000 Frauen, im Jahr 2020 bei 6,8. Im internationalen Vergleich ist die Rate der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz niedrig, auch wenn die Schwangerschaftsabbrüche seit 2017 wieder zunehmen. Ähnliche Abbruchraten wie in den Jahren 2020 und 2021 wurden zuletzt in den Jahren 2010 bis 2012 beobachtet. Dies zeigen die definitiven Ergebnisse des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 11 049 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Bei Frauen mit Wohnsitz in der Schweiz waren es 10 869 Schwangerschaftsabbrüche. Dies entspricht einer Rate von 6,7 Schwangerschaftsabbrüchen pro 1000 Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren. 2020 lag die Rate der Schwangerschaftsabbrüche bei 6,8 pro 1000 Frauen. Bei den 15-19-jährigen Frauen mit Wohnsitz in der Schweiz wurden 745 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Dies entspricht einer Rate von 3,7 pro 1000 Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Diese Rate lag im Vorjahr bei 3,5 pro 1000 Frauen in diesem Alter.

Anteil der über 30-jährigen Frauen hat seit 2010 zugenommen

Auch wenn die Gesamtzahl der Schwangerschaftsabbrüche in den Jahren 2010 bis 2012 und 2020 und 2021 in einem ähnlichen Bereich liegt, hat der prozentuale Anteil der über 30-jährigen Frauen in den letzten zehn Jahren zugenommen. Im Jahr 2010 waren 45% der Frauen bei einem Schwangerschaftsabbruch über 30 Jahre alt. In den Jahren 2020 und 2021 lag der Anteil der über 30-jährigen Frauen bei 52%. Die Anteile der 25-30-jährigen Frauen haben sich seit 2010 wenig verändert (23%). Im Jahr 2010 lag der Anteil der unter 25-jährigen Frauen bei 33%. In den Jahren 2020 und 2021 sank dieser auf 25%. Die Anteile der Frauen zwischen 15 und 19 Jahren sind von 9% im Jahr 2010 auf 7% im Jahr 2021 gesunken.

Anstieg der medikamentösen Abbrüche

Im Jahr 2020 haben die medikamentösen Abbrüche im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Diese Entwicklung zeigte sich auch im Jahr 2021. Schweizweit lag 2021 der Anteil der medikamentösen Abbrüche bei 80%, derjenige der chirurgischen Abbrüche bei 20%. Die Zunahme der medikamentösen Abbrüche seit 2019 betrifft alle Kantone. Dennoch gibt es kantonale Unterschiede bei der Wahl der Methode: So lagen die medikamentösen Abbrüche 2021 in den Kantonen Freiburg und Genf bei 60%, während in den Kantonen Basel-Stadt, Jura, Neuenburg, Solothurn, Nidwalden und Uri über 90% der Abbrüche durch Einnahme von Medikamenten erfolgten.

Anteil der Abbrüche vor der 12. Schwangerschaftswoche stabil bei 95%

Der Anteil der Abbrüche vor der zwölften Schwangerschaftswoche ist über die Jahre stabil geblieben, die kantonalen Unterschiede sind gering. 95% der Schwangerschaftsabbrüche fanden auch im Jahr 2021 vor der 12. Schwangerschaftswoche statt und 77% der Abbrüche wurden vor der 8. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Auch der Anteil der Abbrüche nach der 12. Schwangerschaftswoche (5%) hat sich seit 2007 nicht verändert.

Regionale und kantonale Unterschiede der Abbruchraten

In einigen Kantonen liegt die Rate der Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2021 über dem Schweizer Durchschnitt von 6,7 pro 1000 Frauen. In Genf (10,1) und Waadt (9,1) hat sich die Rate im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Ein Anstieg der Abbruchraten wurde in den Kantonen Neuenburg (von 7,4 auf 8,8) und im Kanton Zürich (von 7,4 auf 8,0) beobachtet, während die Rate im Kanton Basel-Stadt im Vergleich zum Vorjahr von 9,1 auf 7,0 gesunken ist. Im Kanton Basel-Landschaft ist die Rate von 7,2 auf 5,8 gesunken und in Schaffhausen von 8,0 auf 6,1. Im Espace Mittelland (6,3), der Ost- und Nordwestschweiz (5,6), der Zentralschweiz (5,2) sowie dem Tessin (4,3) liegen die Schwangerschaftsabbruchraten tiefer als im Schweizer Durchschnitt.

Zusammenfassend ist die Rate der Schwangerschaftsabbrüche 2021 in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Diese Rate lag zuletzt in den Jahren 2010 bis 2012 bei ähnlichen Werten.