Die Beschlagnahmung von 69 Schals aus Shahtoosh-Wolle zwischen Dezember und Januar zeigt, dass der illegale Handel mit den «Schals der Schande» nach wie vor floriert. Für diese 69 Schals sind zirka 300 Tiere gestorben, denn für die Herstellung eines Schals aus dieser Wolle müssen drei bis fünf Antilopen getötet werden. Aus diesem Grund ist die Tibetantilope vom Aussterben bedroht. Der Handel mit Schals aus Tibetwolle ist strengstens verboten (Photoquelle: admin.ch).
Seit 2013 führt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) verstärkte Kontrollen durch. Jedes Jahr werden so in der Schweiz zahlreiche Schals beschlagnahmt. Um den verbotenen Handel zu bekämpfen und zur Rettung dieser bedrohten und daher streng geschützten Tierart beizutragen, sind die internationale Zusammenarbeit und die Sensibilisierung der potenziellen Käuferinnen und Käufer unerlässlich.
Etliche grosse Fälle über die Festtage
Über die Festtage hat die EZV an verschiedenen Standorten insgesamt 69 zur Einfuhr verbotene Shahtoosh-Schals festgestellt. Am Flughafen Belp entdeckten die Grenzwächter bei einer Frau gleich 11 der edlen Schals im Gepäck, und am Grenzübergang bei Castasegna versuchte eine Frau sogar 15 Schals einzuführen. Auch am Flughafen Genf entdeckten die Beamten mehrere Schals bei verschiedenen Einreisenden. Alle diese Schals wurden vom BLV eingezogen.
Information ist die beste Prävention
Die illegale Einfuhr eines Schals aus Shahtoosh-Wolle wird bestraft mit einer Busse gemäss Bundesgesetz über den Verkehr mit Tieren und Pflanzen geschützter Arten (BGCITES). Die Zahl der beschlagnahmten Schals zeigt, wie wichtig es ist, weiterhin Kontrollen durchzuführen und mögliche Kundinnen und Kunden zu sensibilisieren: Personen, die bereit sind, mehrere Tausend Franken auszugeben für diese Wolle, die als wertvollste, feinste und wärmste der Welt gilt, müssen wissen, dass jeder Schal das Töten von drei bis fünf Tibetantilopen erfordert und dass der Kauf dieser Schals strengstens verboten ist.
Internationale Zusammenarbeit ist notwendig
Die in den vergangenen Jahren in der Schweiz beschlagnahmten Schals sind nur die Spitze des Eisbergs des illegalen internationalen Handels. Um dieses Übel wirksam zu bekämpfen, braucht es eine internationale Zusammenarbeit bei der Strategie, beim Austausch des Know-hows und bei der Zusammenarbeit mit der Polizei. Dies ist auch eine Voraussetzung, damit die betroffenen Länder in den Bereichen Polizei, Zoll und Justiz wirksam unterstützt werden können.