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Fitnesstests der Armee: Fast 50 Prozent der Stellungspflichtigen gelten als trainiert

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Die Fitnesstests der Armee (FTA) an den Rekrutierungen zeichnen für das Jahr 2020 bei den männlichen Stellungspflichtigen wie auch bei den Frauen, die sich freiwillig rekrutieren lassen, ein positives Bild: Fast die Hälfte der jungen Männer und Frauen gelten als trainiert und insgesamt erfüllen drei Viertel die Bewegungsempfehlungen des Bundesamts für Gesundheit BAG. Das zeigen die von einer Expertengruppe der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen EHSM in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Sport der Armee publizierten Zahlen.

In den sechs Rekrutierungszentren in Payerne VD, Sumiswald BE, Monte Ceneri TI, Aarau AG, Rüti ZH und Mels SG wird mit dem fünfteiligen Test, bestehend aus Kraft-, Koordinations-/Geschicklichkeits- und Ausdauerübungen, nicht nur geprüft, ob die künftigen Soldatinnen und Soldaten die physischen Voraussetzungen für die Aufnahme in die Rekrutenschulen erfüllen. Mit einem Fragebogen wird auch das Bewegungsverhalten dieser Altersgruppe erhoben. Die Auswertung zeigte für das Jahr 2020, dass 49,6 Prozent der männlichen und weiblichen Stellungspflichtigen als trainiert gelten; 25,1% sind ausreichend aktiv, 19,5% teilaktiv und 5,9% inaktiv. Ausreichend aktiv ist, wer jede Woche insgesamt 150 Minuten Sport und Bewegung bei mittlerer Intensität treibt oder 75 Minuten intensiv sportlich tätig ist. Damit erfüllen fast 75% der jungen Leute die Bewegungs-Empfehlungen für Erwachsene des Bundesamts für Gesundheit BAG.

Fitnesslevel steigt wieder an

Mit seinem Team untersucht der stellvertretende EHSM-Rektor Dr. Thomas Wyss seit Jahren in verschiedenen Studien im Auftrag der Schweizer Armee die Fitness der Angehörigen der Armee, insbesondere auch in den Rekrutenschulen. Wie stuft er die Leistungen in den Fitnesstests der Stellungspflichtigen im Jahr 2020 ein? «Mich freut, dass wir in der Schweiz den Trend der über die Jahre sinkenden Fitness, der in vielen Ländern bei jungen Leuten beobachtet wurde, nicht mehr sehen, sondern sogar einen möglichen Trend zum Wiederanstieg im Fitnesslevel der jungen Leute feststellen. Beim Anteil an Trainierten und bei der Ausdauerleistungsfähigkeit sind die Zahlen seit ein paar Jahren erfreulicherweise wieder am Steigen.»

Frauen schnitten besser ab

Der Fitnesstest Armee FTA beinhaltet fünf Übungen: Standweitsprung, Medizinballstoss, Globaler Rumpfkrafttest, Einbeinstand, sowie einen progressiven Ausdauerlauf auf der Rundbahn oder in der Halle. Die Maximalpunktzahl beträgt für jeden Test 25 Punkte, so dass maximal 125 Punkte erreicht werden können. Das Punktemaximum lag 2020 bei 117 Punkten. Durchschnittlich wurden 69,8 Punkte erreicht, fast gleich viel wie 2019 (70,0). Dabei schnitten die Frauen in diesem Jahr mit durchschnittlich 76 Punkten etwas besser ab als die Männer. Die Militärsport-Auszeichnung (80 Punkte und mehr) erhielten 25,5% der Männer. Auch hier waren es in diesem Jahr mehr Frauen, die eine Auszeichnung entgegennehmen konnten (38,1%); gegenüber 2019 ist das sogar eine Steigerung um fast 10%.

BMI-Kategorie Übergewichtige blieb (fast) gleich

Interessante Aufschlüsse über den Gesundheitszustand der künftigen Soldatinnen und Soldaten gaben die erhobenen anthropometrischen Daten. Der Prozentsatz der Übergewichtigen (BMI >25) veränderte sich gegenüber 2019 nur unwesentlich von 19,7 auf 19,8 Prozentpunkte. Von 81,4 auf 81,0 Prozentpunkte ist der Anteil derjenigen gesunken, die ein günstiges Verhältnis von Bauchumfang zur Körpergrösse aufweisen (WHtR <0,5). Das heisst im Umkehrschluss, dass 19% der Stellungspflichtigen ein ungünstiges Verhältnis dieses sogenannten Waist-to-Height-Ratio-Werts, nämlich WHtR ≥ 0,5, haben und dadurch auch ein erhöhtes Risiko für eine Kreislauf-Erkrankung aufweisen.

Die Resultate des Fitnesstests der Armee (FTA) für das Jahr 2020 basieren auf Daten von 22’765 Personen, davon 410 Frauen (1,8%). Vollständig absolviert haben den Fitnesstest 19,4% weniger als im Vorjahr, 88,8% der jungen Männer und von 96,1% der jungen Frauen. Das ist auf die pandemiebedingten Unterbrechungen bei der Rekrutierung im Frühjahr und im Herbst zurückzuführen. Ausserdem haben 20’756 Personen (91,2%) die dazugehörige Befragung zum Bewegungsverhalten ausgefüllt.