Der Kanton Zürich ist bereit: Ab dem 4. Januar können sich als erste über 75-Jährige im Referenz-Impfzentrum im Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI) impfen lassen. Die anfänglich verfügbare Impfstoffmenge von voraussichtlich rund 16’000 Dosen verlangt nach einer klaren Priorisierung.
Anfangs Januar werden im EBPI – auch bekannt als Zentrum für Reisemedizin – die ersten Zürcherinnen und Züricher geimpft. Die erste Zielgruppe sind Personen ab 75 Jahren mit oder ohne Vorerkrankungen. Je nach Verfügbarkeit und Liefermenge können sich später zusätzlich auch Personen ab 65 impfen lassen. Im Laufe des Januars wird mit dem Impfen in Alters- und Pflegeheimen sowie beim Gesundheitspersonal in Spitälern begonnen.
Ab dem zweiten Quartal werden genügend Impfdosen zur Verfügung stehen, dass mit dem Impfen der breiten Bevölkerung begonnen werden kann. Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli betont: «Bis alle geimpft sind, brauchen wir Geduld. Es werden für alle Zürcherinnen und Zürcher, die sich impfen lassen möchten, Impfdosen vorhanden sein».
EBPI zum Impfen bereit
Die Vorbereitungen am EBPI laufen auf Hochtouren: Die Lokalitäten am Zentrum für Reisemedizin (ZRM) wurden bereits für die besonderen Anforderungen angepasst. Sämtliche Abläufe, von der Anmeldung bis zur Impfbestätigung werden zurzeit definiert. Als grösste Reiseklinik der Schweiz profitiert das ZRM beim raschen Aufbau von seiner langjährigen Expertise im Impfwesen. In kürzester Zeit muss auch zusätzliches Personal rekrutiert und geschult werden. «Wir haben die Universität Zürich im Rücken und können so beispielsweise auch Medizinstudierende zum Impfen einsetzen», sagt Prof. Dr. Jan Fehr vom Referenzzentrum.
Am 11. Januar wird im Wohnzentrum Fuhr, einem Alters- und Pflegeheim in Wädenswil ein Testlauf für die Impfungen durchgeführt. «Die Prozesse und Abläufe zu testen, ist wichtig um die Heime auf die Impfaktion vorzubereiten», erklärt André Müller, Präsident von Curaviva Kanton Zürich. Voraussichtlich ab Ende Januar soll schrittweise an allen 358 Alters- und Pflegeheimstandorten im Kanton Zürich geimpft werden. Dazu gehört neben den Bewohnerinnen und Bewohnern auch das Pflege- und Betreuungspersonal. Dieser Ablauf wird in Absprache mit den Alters- und Pflegeheimen bis anfangs Januar festgelegt.
«Die Aufklärung und die sorgfältige Information ist für den Erfolg der Impfaktion zentral», sagt die stellvertretende Kantonsärztin Dr. Bettina Bally. Deshalb hat die Gesundheitsdirektion letzte Woche ein «Webinar» mit allen Heimärzten und Heimleitern im Kanton Zürich durchgeführt und steht mit allen Beteiligten in engem Kontakt. Die Verbände haben bereits Informationsmaterial erhalten, sodass sich die Bewohnenden, ihre Angehörigen, Betreuungspersonen sowie das Gesundheitspersonal informieren können.
Auch das Gesundheitspersonal und die Mitarbeitenden in den Gesundheitseinrichtungen werden im ersten Quartal die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen. Im Verlauf des Februars können sich Risikopersonen auch in Hausarztpraxen impfen lassen, welche die logistischen Anforderungen für die Impfung erfüllen.
Kontinuierlicher Ausbau in Abhängigkeit zur Impfstoffmenge
Ziel ist, dass alle Personen, die sich impfen lassen möchten, einfachen Zugang dazu haben. In Abhängigkeit mit den verfügbaren Liefermengen, werden die Kapazitäten kontinuierlich ausgebaut. Die Impfung ist freiwillig. Im Kanton Zürich ist kein Impfobligatorium vorgesehen.
Die grösseren Liefermengen werden gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) ab April erwartet. Dann kann mit dem Impfen der breiten Bevölkerung begonnen werden. Dafür wird im ersten Quartal gemeinsam mit der Stadt Zürich ein Impfzentrum hochgefahren. Parallel dazu werden in Zusammenarbeit mit den Standortgemeinden über den Kanton verteilt nochmals drei Impfzentren vorbereitet, damit alle Erwachsenen, die sich impfen lassen möchten, geimpft werden können. Der Präsident des Verbandes der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich (GPV) Jörg Kündig bekräftigt: «Für den GPV ist die sorgfältige Vorbereitung der Impfung im Kanton Zürich entscheidend. Er unterstützt deshalb das koordinierte Vorgehen der Gesundheitsdirektion. Insbesondere Heime, Spitex und die Standortgemeinden werden sehr gut miteinbezogen».
Weitere Informationen zur Impfkampagne
Detailinformationen wo sich die Bevölkerung anmelden kann, werden bis Ende Dezember in einer Medienmitteilung veröffentlicht. Impfwillige in der Zielgruppe können sich dann online für einen Impftermin anmelden. Alle Informationen finden Sie bis dahin unter www.zh.ch/corona-impfung.ch, diese Homepage wird laufend aktualisiert. Bei Fragen zur Covid-19 Impfung im Kanton Zürich steht das Ärztefon unter 0800 33 66 55 rund um die Uhr zur Verfügung.