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Alt Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz ist verstorben

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Mit grosser Betroffenheit reagieren der Bundesrat und die Bundeskanzlei auf die Nachricht vom Tod von alt Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz (70). Die erste Bundeskanzlerin prägte während dreier Jahrzehnte die Bundespolitik mit – zuerst im Dienste des Parlaments, dann als Bundeskanzlerin. Bundesrat und Bundeskanzlei entbieten der Trauerfamilie ihr tief empfundenes Beileid.

Annemarie Huber-Hotz war bereits während ihres Studiums vielseitig interessiert und studierte unter anderem Politische Wissenschaften in Genf. Ab 1978 war sie in verschiedenen Funktionen für das Parlament tätig. Ab 1981 führte sie als erste Frau das Sekretariat des Ständerates, 1992 bis 1999 war sie Generalsekretärin der Bundesversammlung.

1999 wurde Annemarie Huber-Hotz als erste Frau an die Spitze der Bundeskanzlei gewählt. Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit gestaltete sie die Bundeskanzlei mit Weitsicht um: Mit der neuen Bundesverfassung wurden Bundeskanzlei und Parlamentsdienste definitiv getrennt. Die Bundeskanzlei wurde in vier Führungsbereiche (Bundesrat, Planung/Strategie, Information/Kommunikation und Interne Dienste) unterteilt. Das Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz sah zudem neu die Funktion des Bundesratssprechers vor. 2003 konnte Annemarie Huber-Hotz als Bundeskanzlerin die 200-Jahr-Feier der Bundeskanzlei begehen. Mit der effizienten Organisation der Abläufe im Regierungsalltag konnte sie den Bundesrat stets kompetent unterstützen.

Nach ihrem Rücktritt 2007 setzte sich Annemarie Huber-Hotz in verschiedenen gemeinnützigen Organisationen für die Gemeinschaft ein. Besonders am Herzen lag ihr der Kampf gegen das Elend. Von 2007 bis 2011 war Huber-Hotz Präsidentin der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft. Bis wenige Wochen vor ihrem unerwarteten Tod am Schweizer Bundesfeiertag war sie Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes – auch das als erste Frau.

Annemarie Huber-Hotz empfand ihre Aufgabe als Bundeskanzlerin stets als Privileg. Sie verstand es, auf andere Menschen zuzugehen und ihnen zuzuhören. Mit ihrer Freude an der Arbeit, ihrer lebenslangen Neugier und ihrer Grosszügigkeit war sie den Mitmenschen ein Vorbild.