Gegen 14.00 Uhr versammelten sich mehrere Personengruppen gleichzeitig, um eine Kundgebung und zwei Demonstrationsumzüge durchzuführen.
Ein bewilligter Demonstrationsumzug führte vom Rathaus durch das Limmatquai, Bahnhofquai zur Platzpromenade. Dabei demonstrierten die über hundert Teilnehmenden gegen die aktuelle Situation in der Türkei und Süd-Kurdistan. Diese Demonstration und die anschliessende Schlusskundgebung verliefen ohne Probleme.
Gleichzeitig befanden sich auf dem Sechseläutenplatz gegen 100 Personen. Ein Teil von ihnen führte kurz nach 14 Uhr einen kurzen, sogenannten “Flashmob” gegen die Covid-Verordnungen durch. Anschliessend löste sich diese unbewilligte Kundgebung auf.
Ebenfalls um 14 Uhr versammelten sich mehrere Personen bei der Pestalozzianlage und beim Hauptbahnhof. In der Folge kam es im Bereich Bahnhofstrasse/Bahnhofplatz zu einem Zusammenschluss dieser beiden Gruppierungen. Gegen 14.15 Uhr formierte sich spontan ein Demonstrationszug mit über 1000 Personen. Erste Versuche mit den Demonstrierenden ein Gespräch zu führen verliefen zähflüssig. Die Demonstrierenden wollten anfänglich in Richtung Paradeplatz oder Innenstadt marschieren. Die Stadtpolizei Zürich verhinderte dies mit Dialogteams und Präsenz, sodass sich der friedliche Demozug vom Bahnhofplatz durch die Löwenstrasse in Richtung Helvetiaplatz bewegte.
Die Demonstrierenden wurden entlang der Route von vielen Schaulustigen begleitet. Vom Helvetiaplatz bewegten sich die Teilnehmenden auf der Langstrasse in Richtung Militärstrasse und wollten so in den Kreis 5 gelangen. Weil die Polizei diese Route abgeriegelt hatte, bogen sie nach einem kurzen Sitzprotest bei der Verzweigung Militär-/Langstrasse nach rechts ab und begaben sich ins Kasernenareal. Nach Lautsprecherdurchsagen, in denen die Teilnehmenden auf die Covid-Verordnung aufmerksam gemacht wurden, löste sich die Versammlung nach rund 30 Minuten auf.
Die Einsatzleitung entschied sich, aufgrund der Verhältnismässigkeit, den nicht bewilligten Demonstrationsumzug zu tolerieren und folgte damit den Empfehlungen der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD).
Eine Frau, die als Organisatorin der illegalen Demonstration erkannt wurde, konnte festgenommen werden. Gegen eine zweite Person wird wegen Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte an die Staatsanwaltschaft rapportiert.