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Tunnelbauer am Gotthard stossen auf Kristalle

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Der Berg gibt die ersten Schätze frei: Im Stollen für die zweite Gotthardstrassenröhre wurden rund 300 Meter vom Portal entfernt phänomenale Kristalle geborgen.

Ende September 2022 konnte die Mineralienaufsicht des Kantons Uri im Stollen für den Bau der zweite Strassenröhre am Gotthard einen bemerkenswerten Kristallfund sichern.

Zahlreiche schöne Quarzstufen sowie Rosafluorite oder Apophyllite konnten geborgen werden. Insbesondere die Rosafluorite lassen staunen: Die Qualität der Steine tief aus dem Innern des Berges ist herausragend.

Die Fundstelle befindet sich rund 300 Meter vom Stolleneingang. Beim Sprengvortrieb wurde die Kluft freigelegt. Der zuständige Chef des Sprengvortriebs hat vorbildlich reagiert und sogleich die Mineralienaufsicht aufgeboten.

Da der Fundtag auf einen Freitag fiel, konnten die mehreren Hundert Kilogramm Gestein über das arbeitsfreie Wochenende geborgen werden. Die Kluft befand sich oben in der Decke und war nur am Rand von der Sprengung angeschossen worden.

Geologe Peter Amacher von Geo-Uri GmbH ist mit der Mineralienaufsicht für den Kanton Uri betraut. Er und sein Team haben dann in einem fast 24-stündigen Einsatz die Kluft mit Hilfe einer Hebebühne geräumt. Geo-Uri GmbH betreut die Mineralienaufsicht seit vielen Jahren. «Der Fund der Rosafluorite ist zweifellos einer der beste seit Jahren in der Schweiz», sagt Peter Amacher.

Das Gebiet um Göschenen, wo das neue Portal zu stehen kommt, ist bei Strahlnerinnen und Strahlnern bekannt für seine Schätze. Die Gesteine, die im Innern des Berges geborgen werden, gehören gemäss geltendem Bergregal dem Kanton Uri und damit der Urner Bevölkerung.

Mit der Mineralienaufsicht trägt der Kanton Uri der kulturhistorischen Bedeutung der Mineralien in Uri Rechnung. Die allerbesten Stücke werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, beispielsweise an der kantonseigenen Mineralienausstellung im Schloss A Pro in Seedorf. Natürlich interessiert sich auch die Wissenschaft für die Funde.

Bis die funkelnden Steine ausgestellt werden können, dauert es aber noch. Die Fundstücke werden derzeit gereinigt, sortiert und erfasst und auf den materiellen Wert geschätzt.

Quelle der Meldung: Kanton Uri