Im vergangenen Jahr haben über 30 000 Personen den Motorradführerausweis erworben. Das sind 27 % mehr als im Vorjahr. Grund für den markanten Anstieg dürfte sein, dass der Direkteinstieg in die höchste Motorradkategorie A nur noch bis Ende 2020 möglich war. Bei den Führerausweisentzügen ist ein Rückgang von 1,8 % zu verzeichnen. Diese erfolgten am häufigsten wegen überhöhter Geschwindigkeit und Fahren in angetrunkenem Zustand. Das geht aus der jährlichen Statistik des Bundesamts für Strassen (ASTRA) zu den Administrativmassnahmen und Fahrberechtigungen hervor.
In der Schweiz besassen Ende 2020 insgesamt 4 204 665 Menschen einen Motorradführerausweis. Dies entspricht einer Zunahme von 19 989 gegenüber dem Vorjahr (+0,5 %). Stark angestiegen ist die Zahl der Neulenkenden auf Motorrädern, und zwar auf 30 472 (+27 %). Dies dürfte grösstenteils darauf zurückzuführen sein, dass der Direkteinstieg in die höchste Motorradkategorie A nur noch bis Ende 2020 möglich war und viele diese Gelegenheit noch nutzen wollten. Einen Führerausweis für Personenwagen besassen Ende 2020 insgesamt 6 055 570 Menschen. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert (+1 %).
Zahl der Ausweisentzüge wiederum leicht gesunken
Laut der ASTRA-Statistik zu den Administrativmassnahmen belief sich die Anzahl der Ausweisentzüge 2020 auf 78 483 und lag damit zum zweiten Mal in Folge unter der Marke von 80 000. Die Annullierung von Führerausweisen auf Probe nahm indes um 9,7 % auf 1335 zu, ebenso die Entzüge von Lernfahrausweisen (+15 % auf 4043).
In 29 553 Fällen wurde der Ausweis wegen überhöhter Geschwindigkeit entzogen (+7,8 % gegenüber 2019), in 11 931 Fällen wegen Angetrunkenheit (-9,1 % gegenüber 2019). 7985 Ausweise wurden wegen Gefährdung Dritter durch Unaufmerksamkeit entzogen (+1,3 % gegenüber 2019). Nach Jahren konstant rückläufiger Zahlen ist hier zum zweiten Mal in Folge eine Zunahme zu beobachten.
Die Ausweisentzüge wegen Fahren unter Drogeneinfluss gingen 2020 im Vergleich zum Vorjahr zurück (-7,6 % auf 4402 Fälle). Zu den weiteren Gründen für Ausweisentzüge zählen Drogensucht mit 2170 Fällen (-12,2 % im Vergleich zu 2019), Alkoholabhängigkeit (1349 Fälle, -6,0 %) oder Ablenkung (essen, telefonieren). Anders als in den drei Vorjahren ist die Zahl der Ausweisentzüge infolge Ablenkung am Steuer 2020 auf 1674 Fälle gestiegen (+10,5% gegenüber 2019).
Weniger Aberkennungen ausländischer Führerausweise
Im vergangenen Jahr wurden 18 157 ausländische Führerausweise aberkannt. Dies entspricht einer Abnahme von 18,7 % gegenüber 2019. Der häufigste Grund war wie beim Entzug von Schweizer Ausweisen überhöhte Geschwindigkeit (9477 Aberkennungen, -22,3 %).
Hinweise zu den Statistiken
Die Führerausweisstatistik umfasst die Inhaberinnen und Inhaber eines Führerausweises auf Probe oder eines unbefristeten Führerausweises für Personenwagen (Kategorie B) und für Motorräder (Kategorie A1 Kleinmotorrad, Kategorie A Motorrad beschränkt und Kategorie A Motorrad unbeschränkt).
Zu den Neulenkerinnen und Neulenkern zählen jene Personen, die ihre praktische Führerprüfung im Berichtsjahr absolviert haben. Die Neulenkenden von Motorrädern werden nur beim erstmaligen Erwerb eines Führerausweises der Kategorie A1 oder A gezählt.
Die Zahl der Ausweisentzüge bezieht sich auf Führerausweise sowie alle anderen Ausweisarten wie zum Beispiel den Lernfahrausweis. Ausweisentzüge können befristet oder unbefristet verfügt werden.
Summe der Gründe ist nicht gleich Summe der Ausweisentzüge; ein Entzug kann aus mehreren Gründen erfolgen.