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Fedpol verbietet Hautfarbe im Fahndungsregister: Darf man noch “dick”, “dünn” oder “rothaarig” sagen?

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Oh, wie fortschrittlich die Schweiz doch ist! Seit letztem Freitag hat das Bundesamt für Polizei (Fedpol) in seiner unendlichen Weisheit beschlossen, dass die Hautfarbe im nationalen Fahndungssystem Ripol nicht mehr angegeben werden darf. Ein Meilenstein im Kampf gegen… ja, gegen was eigentlich? Diskriminierung? Realität? Effektive Polizeiarbeit? Wer weiß das schon.

Die Kantonspolizei Zürich wurde, wie sie auf Anfrage mit einem leichten Seufzen bestätigt, am Freitag über diese bahnbrechende Änderung informiert. Vorher? Kein Pieps von Fedpol. Die Kollegen aus Aargau nicken wissend und versichern, die Neuerung werde «die Polizeiarbeit sicher nicht auf den Kopf stellen». Na, das beruhigt doch ungemein! Wer braucht schon präzise Personenbeschreibungen, wenn man stattdessen vage Andeutungen machen kann?

Aber jetzt mal ernsthaft: Wenn Hautfarbe plötzlich ein No-Go ist, wie steht’s dann mit anderen Merkmalen? Darf man noch sagen, jemand sei blond, brünett oder – Gott bewahre – rothaarig? Ist “rothaarig” nicht vielleicht auch ein rassistischer Begriff? Man könnte ja rothaarige Menschen beleidigen, die sich mit ihren feurigen Locken so richtig diskriminiert fühlen könnten. Und was ist mit “dick” oder “dünn”? Sind das nicht auch potenziell diskriminierende Begriffe? «Zu dick» könnte ja Fettphobie fördern, und «zu dünn» könnte Magersüchtige triggern. Augenfarbe? “Blauäugig” klingt doch auch verdächtig nach einer problematischen Kategorie. Und Körpergröße? Oh nein, “kleinwüchsig” könnte ja jemanden beleidigen!

Man fragt sich, wo die Grenze ist. Vielleicht sollten wir Personenbeschreibungen ganz abschaffen und stattdessen nur noch schreiben: «Gesuchte Person: trägt Schuhe, eventuell». Das ist doch schön neutral und garantiert niemanden beleidigend – außer vielleicht die Barfußläufer-Community.

Die Empörung unter einigen Ermittlern ist natürlich groß. Wie soll man denn eine Person finden, wenn man nur noch sagen darf, dass sie «irgendwie aussieht»? Aber keine Sorge, liebe Polizistinnen und Polizisten, die politische Korrektheit hat alles im Griff! Wer braucht schon präzise Fahndungsangaben, wenn man stattdessen mit gutem Gewissen in die falsche Richtung ermitteln kann?

Das ist doch der wahre Fortschritt: Wenn die Realität der Theorie im Weg steht, weg mit der Realität!