Seit 1920 bestehen zwischen der Schweiz und Dänemark offizielle diplomatische Beziehungen. Das 100-Jahr-Jubiläum war für Bundesrat Ignazio Cassis Anlass eines offiziellen Besuchs in Kopenhagen. Am 15. Oktober 2020 nahm er an einer von der Schweizer Botschaft organisierten Jubiläumsfeier teil. Am 15. und 16. Oktober traf der Vorsteher des EDA den dänischen Entwicklungsminister Rasmus Prehn und Finanzminister Nicolai Wammen zu bilateralen Gesprächen. Ausserdem stattete er Königin Margrethe II von Dänemark einen Höflichkeitsbesuch ab.
An der Jubiläumsfeier würdigte Bundesrat Cassis in einer Rede die exzellenten Beziehungen zwischen der Schweiz und Dänemark. Die beiden Länder gleichen sich nicht nur in Fläche und Bevölkerungszahl, sie vertreten auch auf multilateraler Ebene häufig gemeinsame Interessen. Insbesondere Themen wie Demokratie, Menschenrechte, humanitäres Völkerrecht sowie Entwicklungszusammenarbeit sind für beide Staaten von hoher Bedeutung. Auch der bilaterale Austausch ist vielseitig und eng, etwa bei der Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation. «Unsere beiden Länder verbindet viel; sie teilen viele Grundwerte und können auf der internationalen Bühne so gemeinsame Ziele erreichen», sagte Ignazio Cassis, Chef des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).
Treffen mit Ministern und Höflichkeitsbesuch bei der Königin
Am 15. Oktober traf Bundesrat Cassis Entwicklungsminister Rasmus Prehn. Im Zentrum der Gespräche standen die guten bilateralen Beziehungen. Das Treffen bot zudem die Gelegenheit über die Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz zu informieren, sowie die allgemeine Lage der Migration zu diskutieren. Am Tag danach traf Bundesrat Cassis Finanzminister Nicolai Wammen zu einem bilateralen Austausch. Im Rahmen dessen sprachen die Minister über das Thema Europa sowie über die Beziehungen Schweiz–EU. Bundesrat Cassis betonte dabei die Bedeutung stabiler und geregelter Beziehungen zur EU für die Schweiz. Zudem standen die Strategien der Schweiz und jene Dänemarks hinsichtlich der Neuregelung der Beziehungen zum Vereinigten Königreich nach dessen Austritt aus der EU auf der Agenda.
Im Rahmen des offiziellen Gesprächs kamen auch das multilaterale Engagement der Schweiz und Dänemarks sowie weitere internationale Themen zur Sprache. Begleitetwurde der EDA-Vorsteher bei den Treffen von SP-Nationalrat Eric Nussbaumer, Präsident der EFTA/EU-Delegation und Mitglied der Aussenpolitischen Kommission (APK) des Nationalrats, sowie von FDP-Nationalrätin Anna Giacometti, APK-Mitglied.
Zu guter Letzt stattete Bundesrat Cassis am 16. Oktober Ihrer Majestät, Königin Margrethe II von Dänemark einen Höflichkeitsbesuch ab.
Diplomatische Beziehungen seit 1920
Der Besuch von Ignazio Cassis ist der erste Besuch eines EDA-Vorstehers seit 2002. Damals reiste Bundesrat Joseph Deiss nach Dänemark und traf sich in Kopenhagen zu einem offiziellen Arbeitsbesuch mit Amtskollege Per Stig Møller.
Die Verbindungen der beiden Länder gehen derweil schon viele Jahrzehnte zurück. Bereits 1887 hatte die Schweiz in Kopenhagen ein Honorarkonsulat errichtet. 1921 wurde dieses in ein Generalkonsulat und 1945 in eine Gesandtschaft umgewandelt. Im Jahr 1957 wurde aus der Gesandtschaft dann offiziell eine Schweizer Botschaft. In Bern trat 1918 der dänische Geschäftsträger seinen Posten an, er wurde mit der Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen 1920 als bevollmächtigter Minister akkreditiert. Auch 100 Jahre später pflegen die Schweiz und Dänemark nach wie vor ausgezeichnete Beziehungen und einen engen Kontakt.