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Blatten (Kanton Wallis): Armee bleibt einsatzbereit

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Am 28. Mai 2025 ereignete sich in Blatten im Lötschental (Kanton Wallis) ein massiver Bergsturz, der das Dorf nahezu vollständig zerstörte. Eine Schutt- und Eislawine, ausgelöst durch den Abbruch eines großen Teils des Birchgletschers, begrub etwa 90 % des Dorfes, einschließlich 130 Häusern und der Kirche, unter sich. Die Katastrophe wurde durch die Instabilität der Nordostflanke des Kleinen Nesthorns verursacht, die auf den Gletscher stürzte und diesen in Bewegung setzte. Rund sechs Millionen Kubikmeter Fels und drei Millionen Kubikmeter Eis donnerten ins Tal, mit einer Schuttmasse, die sich über 2,5 Kilometer Länge und bis zu 200 Meter Breite erstreckt, teils 100 Meter hoch.

Die Schweizer Armee bleibt in Blatten in erhöhter Einsatzbereitschaft, um auf die anhaltende Katastrophenlage zu reagieren. Schwere Räumungsgeräte wie Bagger und Wasserpumpen sowie Beleuchtungsmaterial sind vor Ort stationiert, um bei Bedarf sofort eingesetzt zu werden. Die Truppen haben sich in den Bereitstellungsraum zurückgezogen, wo sie Rettungstechniken trainieren und sich auf mögliche weitere Einsätze vorbereiten. Aufgaben wie Geländebeobachtung und Verkehrsregelung wurden ab dem 5. Juni 2025 an zivile Organe übergeben, während der militärische Einsatzstab der Territorialdivision 1 weiterhin vor Ort bleibt. Die Luftwaffe steht bereit, um Material- oder Personentransporte durchzuführen.

Die Katastrophe führte zur Bildung eines Stausees, da die Schuttmassen den Fluss Lonza blockierten. Drohnenaufnahmen zeigen, dass das Wasser allmählich durch den Schuttkegel abfließt, wodurch die Gefahr einer Flutwelle abnimmt. Dennoch bleibt die Lage instabil, da kleinere Felsstürze am Kleinen Nesthorn und Murgänge im ehemaligen Gletscherbett weiterhin auftreten. Der Seepegel in Blatten ist leicht gesunken, wird jedoch eng überwacht.

Vor dem Bergsturz wurde Blatten am 19. Mai 2025 evakuiert, wodurch keine Todesopfer zu beklagen waren, jedoch wird ein Schafhalter vermiaraß derzeitigen Informationen wird ein 64-jähriger Schafhalter vermisst, der sich während des Bergsturzes im Gefahrengebiet befand. Die Schäden werden auf Hunderte Millionen Franken geschätzt, und der Wiederaufbau oder eine mögliche Umsiedlung des Dorfes stehen zur Debatte. Soforthilfe in Millionenhöhe wurde von Kantonen wie Wallis, Luzern und Zürich sowie von Liechtenstein bereitgestellt. Die Glückskette und andere Hilfswerke sammeln Spenden für die Betroffenen.

Die Armee gewährleistet langfristige Unterstützung in enger Zusammenarbeit mit den zivilen Behörden, während die geologische Lage weiter beobachtet wird, um weitere Risiken wie Murgänge oder Fluten zu minimieren. Ein Zeichen der Hoffnung inmitten der Tragödie für das Lötschental.