Während die Region immer wieder von Nachbeben erschüttert wird, engagiert sich das Soforteinsatzteam (SET) der Humanitären Hilfe der DEZA im Raum Tirana-Durrës auf drei Achsen. Zum einen prüfen die Expertinnen und Experten die Stabilität beschädigter Häuser, zum andern sind Hilfslieferungen angelaufen, und schliesslich soll die Bevölkerung in betroffenen Gemeinden finanziell unterstützt werden.
Das Erdbeben in der Nacht auf den 26. November 2019 hatte eine Stärke von 6.4; das Epizentrum befand sich rund 10 Kilometer nördlich der Hafenstadt Durrës. Es forderte rund 50 Todesopfer und hinterliess eine grosse Anzahl öffentlicher und privater Gebäude, die zwar stehengeblieben sind, deren Sicherheit und Stabilität aber unklar ist. Entsprechend sind tausende Überlebende verunsichert und können ihr gewohntes Leben nicht weiterführen.
Zum SET der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) gehören auch Gebäudestatiker und Bauingenieure, die bereits einen Tag nach dem Erdbeben begannen, beschädigte Häuser zu prüfen. Inzwischen sind bereits zahlreiche Untersuchungen mit Fokus auf die Städte Durrës und Kruja in enger Zusammenarbeit mit albanischen Ingenieuren durchgeführt worden. Bislang haben mehr als 2500 Personen von dieser Hilfe, die täglich weitergeführt wird, profitiert.
Viele vom Erdbeben Betroffene wurden von Angehörigen und Freunden aufgenommen. Viele andere benötigen jedoch dringend ein Dach über dem Kopf. Deshalb hat das EDA beschlossen, Hilfsgüter zu liefern. Insgesamt werden 100 wintertaugliche Zelte, 400 Betten, 1200 Decken sowie Planen in ländlichen Gebieten der Regionen Lezha und Durrës verteilt. Ferner wird Menschen, welche in einer Kollektivunterkunft Unterschlupf gefunden haben, mit Betten und Decken geholfen. Ausserdem wird demnächst ein Projekt zur finanziellen Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen in einer der besonders betroffenen Gemeinden anlaufen.
Mit ihrem Engagement in Albanien profitiert die Humanitäre Hilfe von der Unterstützung durch das Hilfswerk Helvetas. Ausserdem knüpft sie an die langjährige Arbeit der Schweizer Botschaft und des Kooperationsbüros an, deren Netzwerk und vertrauensvolle Beziehung zur albanischen Regierung eine rasche Reaktion gefördert haben. Vor dem Hintergrund der Naturkatastrophe ist die Schweiz bereit, das aktuelle Kooperationsprogramm in gewissen Bereichen anzupassen, wozu mit den albanischen Behörden bereits Kontakt aufgenommen wurde.
In der aktuellen Krise setzt die Humanitäre Hilfe der DEZA einen Fokus auf die betroffenen Menschen in ländlichen Gemeinden. Dort befinden sich ihre Lebensgrundlagen, und über eine andere Option, als zu bleiben, verfügen sie nicht.
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