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Coronavirus Selzach (Kanton Solothurn): Asylzentrum steht unter Quarantäne

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Im Asylzentrum Selzach sind vier Asylsuchende positiv auf COVID-19 getestet worden. Die Betroffenen sind in einem separaten Trakt untergebracht. Das gesamte Haussteht seit Freitag unter Quarantäne. Bewohnende sind medizinisch versorgt, werden begleitet und sind informiert.

Am Freitag, den 3. April 2020 ist bekannt geworden, dass vier Asylsuchende im Zentrum Selzach positiv auf COVID-19 getestet wurden. Sie sind unmittelbar im bereits vorbereiteten Insolationsstockwerk untergebracht worden. Den betroffenen Personen stehen dort eigene sanitäre Anlagen zur Verfügung. Die Mahlzeiten werden extra für sie zubereitet. Sie kommen nicht in Kontakt mit anderen Bewohnenden im Zentrum.

Im selben Stockwerk werden auch Verdachtsfälle untergebracht, dies allerdings vollumfänglich getrennt von den positiven Fällen. Alle Betroffenen sind medizinisch versorgt; dies stellt die Zentrumsärztin zusammen mit dem kantonsärztlichen Dienst sicher. Ebenso sind sie betreut und über ihre Erkrankung informiert. Es geht allen positiv getesteten Personen den Umständen entsprechend gut.

Vorbereitungen wurden früh getroffen

Bereits vor dem Lockdown wurden in allen Asylzentren des Kantons Vorbereitungen getroffen. In allen sind Isolationsbereiche definiert. Die Belegung wurde seit Wochen ausgedünnt. Im Zentrum Selzach leben noch 29 Personen – verfügbar wären 80 Plätze. Seit einiger Zeit besteht zudem ein striktes Besuchsverbot. Weiter wurde dafür gesorgt, dass die gesunden Personen gemeinsame Räumlichkeiten (Küche, Garten, sanitäre Anlagen) nur noch im Schichtbetrieb nutzen dürfen. So kann die Abstandsregel von allen eingehalten werden. Mitarbeitende ebenso wie Bewohnende sind früh über COVID-19 und wie man sich davor schützt informiert worden. Sie werden weiterhin aktiv angeleitet und aufgeklärt. Soweit nötig, werden Dolmetschende beigezogen. Die Stimmung im Asylzentrum ist ruhig, der Betrieb verläuft geordnet. Die Regeln werden gut eingehalten.

Risikopatienten sind bekannt und geniessen besonderen Schutz
Die meisten Asylsuchenden sind junge, gesunde Menschen. Es gibt nur wenige Risikopatienten, es gibt sie aber in jedem Zentrum. Alle Risikopatienten sind bekannt und wurden in separat geführten Bereichen untergebracht. Sie geniessen den nötigen Schutz und werden überwacht. Bei Ihnen und bei allen anderen Bewohnenden wird jedoch nur bei Verdacht getestet. Hier erfolgt eine Gleichbehandlung mit der übrigen Bevölkerung. Zudem sind Tests bei Personen ohne Symptome und während der Inkubationszeit nicht zuverlässig. Ein negatives Testergebnis könnte deshalb zu falscher Sicherheit führen.

Mitarbeitende werden vom Zivilschutz unterstützt

Für die Mitarbeitenden ist die Situation trotz Vorbereitung und Schulung anspruchsvoll. Damit sich diese auf die Betreuung und Anleitung der Asylsuchenden konzentrieren und sich schützen können, werden sie seit Freitag vom Zivilschutz unterstützt. Dieser stellt sicher, dass keine unerlaubten Besuche erfolgen und Asylsuchende den definierten Isolationsbereich nicht verlassen. Sie stellen zudem die Versorgung mit Lebensmitteln sicher und übernehmen Transporte.

Den Mitarbeitenden ist es unter Auflagen vonseiten des kantonsärztlichen Dienstes erlaubt, nach der Dienstschicht nach Hause zu gehen. Dies dürfen sie nur mit dem Auto und ohne Zwischenhalt. In der eigenen Wohnung haben sie eine strikte Selbstquarantäne einzuhalten.

Aufnahmestopp beantragt – weitere Kapazitäten werden geschaffen

Es besteht die Möglichkeit, beim Bund einen kurzfristigen Aufnahmestopp zu verlangen, damit in den kantonalen Zentren weiterhin eine geringe Dichte möglich bleibt. Dieser wurde bereits beantragt, derzeit erfolgen keine Zuweisungen aus Bundeszentren. Am 9. April 2020 wird die Fridau als temporäres Asylzentrum in Betrieb genommen werden. Diese zusätzliche Kapazität ermöglicht, dass der Bund wieder Personen zuweisen kann. In die Gemeindestrukturen werden nur Personen verlegt, die über längere Zeit keine Symptome zeigen. Ab Selzach werden bis auf weiteres keine Personen transferiert.